Die weit bekannte Meinung, 7 Stiche töten ein Pferd, 3 Stiche einen Menschen, stimmt nicht. Hornissen können durchaus wehrhafte Tiere sein, wenn sie sich bedroht fühlen und ihr Nest verteidigen müssen.
Das Gift der Hornisse ist vergleichbar mit dem von Bienen und Wespen, aber nicht identisch – es hat eine geringere Toxizität. Aber der Hornissenstich wird als schmerzhafter empfunden als der Stich von einer kleineren Wespe oder Biene. Die Gründe dafür liegen im sehr hohen Anteil am Neurotransmitter Acetylcholin, einer Substanz im Hornissengift. Und auch der grössere Durchmesser und die Länge des Stachels, der in tiefere, empfindlichere Hautschichten eindringen kann, verursacht stärkere Schmerzen.
Ein Stich ist im Allgemeinen nicht tödlich, die Ausnahme wie bei jedem Insektenstich oder -biss bilden die Allergiker. Bei etwa zwei bis drei Prozent der Bevölkerung können Hornissenstiche allergische Reaktionen auslösen. Bei Stichen im Mund- oder Rachenraum können lebensgefährliche Schwellungen auftreten. Für eine lebensgefährdende Situation wären etwa 500 bis 1000 Stiche nötig.
Hornissen sind sehr friedfertige Genossen und fliehen auch, wenn sie nicht gerade im Umfeld ihres Nestes sind. Hornissen fressen auch keine Süssspeisen, daher treffen wir sie selten am Kaffeetisch an – und wenn, machen sie nur gerade Jagd auf die störenden Wespen und fliegen dann wieder weg.
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NATURZYT Ausgabe Dezember 2014, Text Michael Knaus, Foto AdobeStock