Der Weinbergschnecke begegnen wir in lichten Wäldern, Gebüschen und offenen Lebensräumen, vor allem auf kalkreichen, nicht zu trockenen Böden. Aber heute seltener in Weinbergen. Zur Zeit der Namensgebung fand man diese Schneckenart jedoch häufiger in Weinanbaugebieten als woanders, mit gutem Grund: Denn Böden, auf denen Wein angebaut wird, sind oft sehr stark kalkhaltig. Und Schnecken brauchen kalkhaltige Nahrung, um in den ersten Lebensjahren ihr Gehäuse aufzubauen und zu festigen. Das Gehäuse begleitet sie ein Leben lang und ist fest mit dem Körper verbunden. Die heutigen Mittel zur Schädlingsbekämpfung haben dafür gesorgt, dass sich die meisten Schnecken von Weinbergen fernhalten.
Eine ausgewachsene Weinbergschnecke wird bis zu 10 cm lang und etwa 30 g schwer. Das braune Gehäuse erreicht einen Durchmesser von 3 bis 5 cm und hat fast immer die Form einer rechtsdrehenden Schraube. Nur bei etwa einem von etwa 20 000 Exemplaren ist sie linksgängig. Diese Tiere nennt man Schneckenkönig. Übrigens, das Schneckentempo beträgt etwa 7 Zentimeter in der Minute (4,2 m/h). Dafür können sie sehr gut klettern.
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NATURZYT Ausgabe Juni 2016, Text Michael Knaus, Foto AdobeStock