Flusslauf durch Wald bei schönstem Sommerwetter

Unsere Schweiz hat viel zu bieten. Farbenprächtige Alpgärten, tosende Wasserfälle, eindrucksvolle Moorlandschaften. Es gibt viel zu entdecken.

Weshalb immer in die Ferne schweifen, das Schöne liegt doch so nahe. Vor unserer Haustüre kennen wir die kleinen Geheimtipps, den speziellen Wasserfall, das Waldstück, auf welchem das schöne Moos den Waldboden bedeckt. Den Bauernhofgarten von Frau Meier, der im Sommer in voller Farbenpracht erstrahlt. Diese Tipps geben wir gerne Interessierten weiter, denn wir kennen unsere Region. NATURZYT wollte deshalb von verschiedenen Mitarbeitern einiger Tourismusregionen und -orte wissen, was sie uns für den Sommer empfehlen, wo sie am liebsten sind oder was sie empfehlen würden, was auf keinen Fall verpasst werden sollte.

Wasserfall im Chessiloch im Sommer
Der Chessiloch- Wasserfall mit Brücke. (Foto: Fabienne Felder, UNESCO Biosphäre Entlebuch)

Wanderung von Flühli zum Chessiloch

Ein erfrischender Sommergenuss ist eine Wanderung von Flühli über den Schwandalpweiher zum Chessiloch, in welchem ein Wasserfall über die Felsen stürzt. Den «Chessiloch-Wasserfall» muss man besucht haben, erzählt uns Franziska Kaufmann von Luzern Tourismus. Aber auch die sich auf der Wanderroute befindende Schwefelquelle und die Hängebrücke. Mitten im Dorf Flühli startet die Rundwanderung. Zuerst geht es 100 Höhenmeter hinauf Richtung «Schlündli» und dann weiter zum Schwandalpweiher, weiss Franziska Kaufmann. Eine der schönsten Kneippanlagen der Schweiz mit Barfusspfad ist hier oben zu finden. Der Naturweg führt weiter zum «Chragenberg» und von hieraus dem Rotbach entlang hinein in den Wald. Bei der Hinweistafel «Schwefelquelle» lohnt sich der kurze Abstecher den steilen Weg hinunter zur Schwefelquelle deren Wasser heilende Wirkung haben soll, meint sie. Dann geht es weiter, vorbei an Rapunzel, Flockenblumen, Waldstorchenschnabel und weiteren bunten Wildblumen, zur Aussichtsplattform. Von hier öffnet sich ein atemberaubender Blick in die Wasserlandschaft , die der Rotbach im Laufe der Jahrhunderte geformt hat. An der Lichtung mit Grillstelle gehen verschiedene Wanderrouten ab, eine davon Richtung «Chessiloch». Jetzt geht es über Stock und Stein, vorbei an einem schönen rauschenden Wasserfall – das ist aber noch nicht das Ziel. Weiter bergwärts fällt der Blick auf eine gespannte Hängebrücke aus Holz, an deren Ende der grandiose Anblick des Chessiloch- Wasserfalles belohnt. Mehr Informationen zur Rundwanderung unter T 041 227 17 17 oder www.luzern.com

Sonnenuntergang im Hochmoor Salwide
Sonnenuntergang im Hochmoor Salwide. (Foto: Martin Mägli)

Moorlandschaft Rossweid-Salwiden - Wandern durchs Moor

Schmetterlinge, Libellen und hübsche Blumen, darunter viele Orchideen, sind Bestandteile einer intakten Moorlandschaft , weiss Franziska Hofer von der UNESCO Biosphäre Entlebuch. Die Moorlandschaft en im Gebiet Rossweid- Salwiden gehören zur Kernzone der UNESCO Biosphäre Entlebuch. In einem Heidelbeer-Hochmoorwald fühlt man sich angesichts der knorrigen Bergföhren geradewegs in eine andere Welt versetzt, findet sie. Eine artenreiche Moorlandschaft ist etwas Spezielles und ein besonderer Lebensraum. Beispielsweise wächst hier der fleischfressende Sonnentau, auf dessen klebrigen «Fühlern» Insekten hängen bleiben, die ihm den im Hochmoor fehlenden Stickstoff liefern. Und auch die vielfältige Pflanzenwelt ist eine wahre Pracht. Auf der Rossweid, findet Franziska Hofer, ist der gut 7,4 Kilometer lange «Flower Walk», gerade von Juni bis September, wenn sich Abbiskraut, Rapunzel, Alpen-Leibstock und viele mehr ein Stelldichein geben, ein Tipp. Der Rundweg dauert je nach Pausen sicher 2 Stunden. Auch der Moorrundweg Rossweid–Salwiden ist sehr interessant. Der farbenprächtige Rundweg führt zuerst über den Sonnentauweg, einen Themenpfad mit 17 Erlebnisstationen zur Moorlandschaft . Mehr Informationen zur Moorlandschaft unter T 041 485 88 50 oder www.biosphaere.ch

Schmaler Weg durch den Wald an einer Suonen entlang
Eine Suone im alten Steinbett im Lärchenwald. (Foto David Carlier)

Suonen-Wanderungen im Wallis ein Geheimtipp

Suonen, weiss Alain Lagger von Valais/ Wallis Promotion zu erzählen, sind historische Bewässerungskanäle des Wallis. Es sind offene Gräben, die das kostbare Nass von den Gebirgsbächen auf die trockenen Weiden und Äcker, in die Weinberge oder Obstplantagen befördern. Zum Teil auf sehr abendteuerliche Art. Viele dieser Suonen sind noch in Betrieb und werden sorgfältig unterhalten. Auf verschiedenen Wanderwegen, können die historischen Kanäle bestaunt werden. Der Weg «Ergischsuon» ist ein leichter und schöner Weg, welcher von Oberems nach Ergisch durch idyllische Kulissen und grüne Bergwiesen führt. Durch einige der schönsten Landschaften des Wallis, wie Alain Lagger weiss. Die Suone wird durch die Turtmänna auf 1300 Meter gespiesen. Der Pfad führt durch das Herzen des Turtmanntals mit seinen wunderschönen Wäldern und bezaubernder Natur. Das Wasser fliesst durch das alte Steinbett und schafft durch sein Rauschen eine einzigartige monotone Atmosphäre in einem von Lärchen bewachsenen Wald. Mehr Informationen zu dieser und weiteren Suonen-Wanderungen im Wallis unter T 027 327 35 90 oder www.wallis.ch/suonen

Schöner Bergsee spiegelt in der Sonne auf der Marbachegg
Der Spichersee auf der Marbachegg.

Panoramwanderung auf der Marbachegg - ein Genuss

Die Aussicht ist unglaublich auf der Marbachegg, erzählt Therese Wüthrich von den Sportbahnen Marbachegg. Einerseits auf die sagenumwobene Schrattenfluh, den Hohgant und die weiss gezuckerten Berner Alpen. Von Marbach aus können die ersten Höhenmeter bequem mit der «Bretzeli-Bahn» überwunden werden. Von der Terrasse des Berggasthauses Marbachegg kann es dann losgehen. Aber vielleicht geniesst man lieber ein reichhaltiges Bergzmorge- Buffet im Berggasthaus Marbachegg, welches bis 11 Uhr gereicht wird, und mag die Seele danach lieber baumeln lassen. Oder man fühlt sich gut gestärkt und startet mit einer Wanderung durch die schönste Natur. Die Route führt vorbei am Spichersee nach Ober Lochsitli, Richtung Wittenfären und Kadhus, so erklärt sie uns die Panoramawanderung. Bei der Abzweigung nach links zur Alp Imbrig könnte sich auch ein Abstecher zur Alpkäserei und Alpbeizli lohnen, falls der Hunger schon wieder überhandnehmen würde. Oder es wird weiter Richtung Ober-Habchegg marschiert. Von dort geht es Richtung Lauizug und weiter nach Schibenhüttli. Auf einem steilen, steinigen Weg geht es über Ober und Unter Chemmeri auf den Talboden der Grossen Emme. Das Postauto führt dann zurück zum Ausgangspunkt. Mehr Informationen zur Marbachegg und weiteren Wanderungen unter T 034 493 33 88 oder www.marbachegg.ch

Blick auf Maria Rickenbach in eine schöne Bergwelt
Blick auf den Kraft- und Wallfahrtsort Maria-Rickenbach.

Wandern im Kraft- und Wallfahrtsort Maria-Rickenbach

Ruhe, Natur und Erholung und verschiedene Energien spüren, das kann man im Wallfahrtsort Maria-Rickenbach, dass weiss Monika Käslin von der Luftseilbahn Dallenwil-Niederrickenbach aus eigener Erfahrung. Maria-Rickenbach ist das kleine Dorf rund um das Kloster «Maria-Rickenbach». Von hieraus, erzählt uns Monika Käslin, ist ein optimaler Ausgangspunkt für verschiedene Wanderungen. Auch geführte Wanderungen, wie zum Beispiel die Jodel-Wanderung oder die Alpenkräuterwanderung, werden angeboten. Wer hoch hinaus will, kann bei der Bergstation Maria-Rickenbach auch umsteigen und mit der kleinen Luftseilbahn bis zur Musenalp (Mai bis Oktober) weiterfahren. Obwohl es hier in Maria-Rickenbach wundervolle Wiesen mit Alpenblumen, schroff e Felsen und wilde Bäche zu entdecken gibt, lohnt sich dieser Ausflug. Im Klosterladen können die von den Schwestern selber angebauten und in der Natur gesammelten Kräuterprodukte aus der eigenen Kräuterei gekauft werden. Hier oben fahren auch keine Autos, Maria-Rickenbach ist nur zu Fuss oder mit der Luftseilbahn erreichbar. Im Kraftort kann an vielen Orten die Energie gespürt werden. Vor dem Altar der Wallfahrtskirche, auf der Bank unter dem Bergahorn beim Picknickplatz und vielen weiteren Orten, weiss Monika Käslin. Es gäbe noch viel mehr zu erzählen, aber am besten spürt und erlebt man es direkt vor Ort. Mehr Informationen unter T 041 628 17 35 oder www.maria-rickenbach.ch

Ausblick über Felder und Wiesen vom Fricktaler Höhenweg
Atemberaubender Ausblick auf dem Fricktaler Höhenweg.

Der Fricktaler Höhenweg - in 5 Etappen durchs Fricktal

Der Fricktaler Höhenweg führt über sanfte Hügel und saftige Wiesen, durch rauschende Wälder und schmucke Dörfer. Auf der Hochebene des Tafeljuras geniesst man atemberaubende Aussichten und hat einen herrlichen Blick über die Landschaft en des Fricktals, weiss Andrea Portmann von Aargau Tourismus zu erzählen. Von der Zähringerstadt Rheinfelden bis zum Weindorf Mettau (oder umkehrt) führt der gesamte Weg mit über 60 Kilometern, eingebettet zwischen Aare und Rhein und im grössten Natur- und Erholungsraum zwischen Basel und Zürich. Der sportliche Wanderer kann die ganzeStrecke in gut 16 Stunden begehen, scherzt Andrea Portmann. Aber viel schöner ist es, die Strecke in den 5 Teiletappen zwischen 10–15 Kilometernund gemütlich innert 3–4 Stunden zu erleben und die Gastfreundschaft des Aargaus zu geniessen. Aber auchein kleiner Tagesausflug ist für eine der fünf Etappen zu empfehlen. Als leichte Wanderung von Rheinfelden über den bewaldeten Steppberg bis nach Zeiningen. Die anspruchsvolle Wanderung von Zeiningen durch die Wälder und Felder über den Chriesiberg bis nach Wegenstetten. Die genussvolle Wanderung von Wegenstetten nach Frick, vorbei an alten Kirschbäumen, wo genascht werden darf. Der mittelschwere Aufstieg von Frick auf den Schinberg-Grat bis zum Weiler Sennhütten oder von Sennhütten zum Aussichtspunkt Cheisacherturm bis nach Mettau. Jede Strecke hat ihren Reiz, weiss Andrea Portmann, am schönsten findet sie aber das Teilstück bei Frick, im Fricktaler Chrieswäg, wo im Frühling die wunderschönen alten Kirschbäume blühen und im Sommer von speziell markierten Bäumen die feine Frucht direkt gepflückt werden darf. Mehr Informationen zum Weg unter T 062 823 00 73 oder www.aargautourismus.ch

Weitere schöne Wanderungen im Sommer:

Wanderung in der Urwelt des Gasterntals

Wandern in der Sagen- und Urwelt des Val Müstair

Wandern von Weggis auf die Rigi


NATURZYT Ausgabe Juni 2021, Text Michael Knaus

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