Schneebedeckte Winterlandschaft in der Wintersonne

Im Winter in tiefverschneiten Landschaften unter mächtigen Eichen und Tannen, die Kraft spüren und erleben. Bei einem Winterspaziergang die Kraft wahrnehmen.

Mögen Sie den Winter? Ich mag den Winter ‒ ganz besonders jenen mit tief verschneiter Landschaft unter blauem Himmel und wärmenden Sonnenstrahlen. Der erste Schnee ist für mich etwas ganz Besonderes. Den sich im Fallen gemächlich drehenden Schneeflocken zuzusehen, fasziniert mich seit jeher und jedes Jahr wieder von neuem. So legt sich Flocke auf Flocke übereinander, und nach und nach bildet sich eine geschlossene Schneedecke. Mein Hund freut sich jedes Mal, wenn frischer Schnee fällt und er darin herumtollen kann. Dann ist er voll und ganz in seinem Element. Somit muss dem Schnee etwas ganz Besonderes innewohnen. So mache ich mich auf den Weg, hinaus aus der warmen Stube in die Frische des Schnees, das Geheimnis der um mich tanzenden Schneeflocken zu ergründen. Alle gleichen sie sich, keine entspricht genau der anderen, alle folgen sie demselben Prinzip, auf einem Sechseck aufbauend.

Es kehrt Ruhe ein

Ich mag den Schnee. Bedeckt er die ganze Landschaft , strahlt sie eine tiefe Ruhe aus und der Alltagslärm tritt in den Hintergrund. Auch in der Natur kehrt nun Ruhe ein und die Erdkräft e sind nicht mehr im selben Masse spürbar ‒ der Schnee wirkt isolierend. Dennoch ist der Aufenthalt in der freien Natur gerade auch in der Frische eines Wintertages erholsam, stärkend und wohltuend. 

Machen wir uns auf den Weg, zu einem schönen Winterspaziergang. Das Gehen im Schnee ist etwas anstrengend und hält uns zu einem gemächlicheren Gang und öfterem Innehalten an. So lässt es sich einfach und ohne allzu grosse Anstrengung im Rhythmus und in der Ordnung der Jahreszeit gehen. Sind die Tage auch kürzer, so ist in unseren Graden selbst im tiefsten Winter noch reichlich Licht vorhanden. Mit etwas Glück werden wir auch in den Niederungen des Mittellandes hin und wieder von wärmenden Strahlen der Sonne verwöhnt werden. Beklagen wir uns nicht über das Grau in Grau des Nebels. Vielmehr sollten wir uns für die Aufnahme der selbst die Nebeldecke durchdringenden Lichtteilchen öffnen. Sie kennen diese als vor den Augen tanzenden hellen Pünktchen. So wird die Sonne mit ihren Strahlen zur eigentlichen Kraft am Platz. Das wiederum mag gegen die von manchen gefürchteten Winterdepression helfen.

Baum am See mit Wurzeln aus Eis im Winter
Von der Natur geformt: Eisskulpturen beim Rohrspitz.

 

Winterkäfte wahrnehmen

Wo immer wir uns in der freien Natur aufhalten, ob mitten in der prächtigen Welt der Berge oder im Unterland, die Qualität der wertvollen natürlichen Winterkräfte lässt sich vielerorts wahrnehmen. Folgen Sie einem ausgetretenen Pfad durch den Schnee, vielleicht treten Sie auch Ihren eigenen frei, oder Sie geniessen es, auf Schneeschuhen über die brachliegenden Felder zu gehen. Es ist ein unvergleichliches Gefühl, der Weite der Fläche, des Himmels, des Raumes gewahr zu werden. Wann immer Sie dabei das Gefühl verspüren anzuhalten, tun Sie's und schauen Sie sich um. Vielleicht entdecken Sie Kleinode wie Eiskristalle auf dem Schnee, vielleicht ist es das Gluckern eines halb zugefrorenen Baches oder der Flug eines Vogels. Lassen Sie sich führen, von Ihrer eigenen Intuition. Mir selber passiert dies immer wieder – ich werde zu den Dingen hingeführt, sie off enbaren sich mir, indem sie mich unbewusst anhalten lassen und sich mir erst dann zeigen. 

In vielen Tourismusdestinationen ist das Bewusstsein für «stille» Winteraktivitäten gewachsen, und es finden sich an manchen Orten wunderschöne und gut unterhaltene Winterwanderwege. Wer die Stille und Ruhe etwas abseits davon sucht, wird eine Menge an Möglichkeiten finden. Längst kenne ich nicht alle. Ein paar mir selber bekannte und lieb gewonnene möchte ich dennoch stellvertretend für viele andere nennen. 

Im Appenzellerland werden wir uns oft mals mitten in einem Bild der Appenzeller Malerei wähnen und uns der wohl - proportionierten Hügellandschaft erfreuen, so auch auf dem Weg auf die Hundwiler Höhe. Doch es geht auch näher. An schneereichen Tagen beginnt die Schneeschuhtour gleich an meiner Wohnungstür, geht dann querfeldein über Feld und Weide und entlang tief verschneiter Waldwege weiter. Dabei komme ich am alten Steinbruch vorbei. An seinen Wänden bilden sich Eiszapfen, Orgelpfeifen gleich.

Eines Nachmittags war ich oberhalb des Hallwilersees unterwegs. Wo im Sommer das Korn und der Mais stehen, lässt sich auf gefrorenem Boden gut durch den Schnee stapfen. Da sah ich sie schon von weitem, eine beeindruckende Baumgruppe mit einer mächtigen Eiche. Ihren Stamm hat sie mit einem Mantel von immergrünem Efeu umhüllt – Schutz vor den eisigen Winden im Winter, Schatten spendend im Sommer. Beides, Efeu und Eiche, gelten als Strahlensucher. Der Ort selber wirkt als starker Kraft platz.

Verschneite Wiese vor einem verschneiten Wald
Märchenhaft kraftvoll zwischen den Tannen auf dem Hochplateau der Freiberge streifen.

Mein Favorit allerdings findet sich im Schweizer Jura. Auf dem Hochplateau der Freiberge zwischen mächtigen Tannen zu streifen, lässt die Zeit vergessen. Man glaubt, sich in einer schieren Unendlichkeit der Landschaft zu bewegen. Sich selbst in dieser Weite zu «verlieren», verhilft gleich einer Meditation, die eigene Mitte zu finden. Es erwacht die spirituelle Dimension der Kraft am Platz, des Genius Loci. Die mächtigen Tannen tragen ihr Winterkleid gleich Königinnen aus den Märchen unserer Kindheit. Ist es nicht herrlich, im Schutz einer mächtigen Tanne einen Becher heissen Tee zu schlürfen und sich aus dem Rucksack zu verköstigen? Wechseln wir das Dekor und begeben uns an den See. Hier führen Weide, Pappel und Erle das Regiment. Ihres silbrig schimmernden Laubes entblösst, zeigen sie sich uns in ihrer ganzen filigranen Schönheit. Fegt der eisige Wind über den See, bilden sich am Wurzelwerk gar wundersame Eisgebilde. Das Plätschern der Wellen und das Rauschen des Windes im dürren Schilf stimmen ein ins Bild. Aussergewöhnliches und nicht ganz Alltägliches nimmt uns in seinen Bann. Selbst unser Verstand wird letztendlich der Schönheit und dem Zauber des Bildes erliegen. Wie immer der kommende Winter ausfallen wird, ob mit wenig oder viel Schnee, ob mit grosser Kälte oder eher milde, ich wünsche Ihnen viele schöne Begegnungen im stillen Zauber der Winterlandschaft .

Ihr Philippe Elsener

Weitere spannende Informationen über Kräfte und Energien an Kraftorten:

Die Kraft der Berge und ihre Täler - Zwei Kraftorte in den Alpen

Kraftorte aus energetischer Sicht

Orte der Kraft in der Natur, sind Kraftorte! Was ist das eigentlich?


NATURZYT Ausgabe Dezember 2015, Text und Fotos Philippe Elsener

 

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