Igel sind dämmerungsund nachtaktiv. In der Nacht suchen sie auf Grünflächen nach Nahrung. Diese besteht fast ausschliesslich aus tierischer Kost, wie Insekten, Regenwürmer oder Schnecken. Bis zur Morgendämmerung können Igel in einer Nacht mehrere Kilometer zurücklegen. Dabei haben sie ein gutes Ortsgedächtnis und kennen Durchschlüpfe in Gartenzäunen und Abkürzungen in ihrem Streifgebiet. Grundsätzlich leben sie als Einzelgänger, deren Aktionsräume sich aber überschneiden können. Den Tag verbringen sie in nestartig ausgepolsterten Unterschlüpfen wie Hecken oder Asthaufen. Igel halten Winterschlaf von etwa Oktober bis März. Die Paarungszeit findet von April bis August statt, wobei Männchen die Weibchen in einem sogenannten «Igelkarussell» lautstark umkreisen. Vor Füchsen haben Igel in der Regel nichts zu befürchten. Natürliche Feinde sind Uhu und Dachs. Jedoch sterben viele Igel im Strassenverkehr oder werden von Fadenschneidern oder Mährobotern verletzt. Igel schätzen reich gegliederte Gärten mit einer Vielfalt von Strukturen, die ihnen Unterschlupf und Nahrung bieten: mit krautiger Vegetation begleitete Hecken aus einheimischen Sträuchern und Stauden, Kompost, Laub- und Asthaufen, vielfältige Wiesen und dornige Büsche wie Wildrosen und Schlehdorn. Auch Zierrasen werden auf der Suche nach Insekten und Regenwürmern abgesucht, können jedoch ohne naturnahe Umgebung keinen vollständigen Lebensraum bieten.
Art:
Braunbrustigel (Erinaceus europaeus)
Gefährdung Schweiz:
potenziell gefährdet
Lebensraum:
Gärten, Parkanlagen, Wiesen mit Hecken, Waldränder, Brachen
Weitere Wildtierporträt die interessant sind:
Fledermaus-Porträt: Grossen Hufeisennase
Greifvogel Porträt: Der Sperber
Wildbienen-Porträt Dreizahn-Stängelbiene
NATURZYT Ausgabe März 2024, Text Katja Rauchenstein