Fledermaus seitlich hockend auf einer Holzstamm

Die Mopsfledermaus (Barbastella barbastellus) ist mit ihrer mopsartig gedrungenen Schnauze, den trapezförmigen, an der Basis zusammengewachsenen Ohren und dem einheitlich schwarzbraunen Fell kaum mit einer anderen einheimischen Fledermausart zu verwechseln. Ebenso speziell wie ihr Aussehen ist ihre Ernährungsweise: Die Mopsfledermaus hat sich auf Nachtfalter spezialisiert, welche die Ultraschalllaute von Fledermäusen hören und normalerweise den geschickten Jägerinnen ausweichen. Dank alternierenden Ruftypen und allgemein leisen Jagdrufen scheinen sie die Ortungsfähigkeit der Falter wirksam umgehen zu können. 

Mopsfledermäuse sind typische Waldfledermäuse. Sie haben nicht nur ihre Tagesschlafverstecke bevorzugt im Wald, sondern auch ihre Jagdgebiete. Typischerweise verstecken sie sich hier hinter der sich lösenden Rinde von abgestorbenen Bäumen, seltener hinter Fensterläden von Gebäuden. Da Zufallsfunde im Wald selten sind, dürfte ihre Verbreitung bisher etwas unterschätzt worden sein. Seit ein paar Jahren sind aber Hochleistungsdetektoren verfügbar, die es erlauben, Fledermausrufe detailliert aufzuzeichnen und zu analysieren. Dank dieser neuen Methoden konnten mehrere dutzend neue Nachweise der unverwechselbaren Mopsfledermausrufe erbracht werden. 

Name:
Mopsfledermaus (Barbastella barbastellus)

Bestand Schweiz:
unbekannt

Gefährdung Schweiz:
stark gefährdet

Schutzstatus:
geschützt nach Natur- und Heimatschutzgesetz

Tagesschlafverstecke: hinter Rinde abgestorbener Bäume sowie in Baumhöhlen, seltener Spalten und Ritzen an Gebäuden insbesondere hinter Fensterläden.

Jagdlebensraum:
alte und wenig genutzte Wälder und Waldränder

Zugverhalten:
wenig bekannt, eventuell über kurze Distanzen

Spannweite:
245–280 mm

Gewicht:
6–14 g

Verbreitung:
Jura, Voralpen und Alpentäler; im Mittelland vereinzelte Nachweise

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NATURZYT Ausgabe September 2023, Text Hubert Krättli, Fotos Stiftung Fledermausschutz

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