Wir alle kennen Tauben. In der Stadt sieht man sie in Parks und Plätzen in grossen Scharen, aber auch auf dem Land. Wenn dann plötzlich ein Taube auf dem Fenstersims übernachtet, mit weissen Schwanzfedern von Wind und Regen etwas zerzauselt aussieht, fragt man sich, was ist denn das für eine Taube. Viele Apps helfen heute dabei, und schnell hat man das Resultat, eine Felsentaube, meint man wenigstens. Die App hat aufgrund der schwarzen Streifen auf den Flügeln dieses Resultat geliefert. Aber die Nachfrage bei der Vogelwarte Sempach ergibt, dass es eine Strassentaube ist. Diese gibt es in verschiedenen Farbkombinationen. Die Felsentauben, so vermutet die Forschung, betrachteten irgendwann die Hausfassaden als Felswände, in denen sie nisten und sich niederlassen konnten. Tauben sind sehr standorttreu und wurden so immer mehr zu Haustauben, die auch Fleisch und Eier lieferten. Durch ihre Fähigkeit, den Weg immer wieder nach Hause zu finden, wurden sie erst von den Römern, Ägyptern und Griechen als Posttauben eingesetzt. Selbst unser Militär setzte diese noch bis 1997 ein. Die meisten Armeen gaben Mitte des 20. Jahrhunderts die Tauben auf, und vielen gelang der Ausbruch und sie schlossen sich zu Schwärmen zusammen. Somit erstaunt es nicht, dass durch Züchtungen heute eine grosse Vielfalt an Farben und Zeichnungen besteht und für Laien eine Bestimmung schwierig ist.
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NATURZYT Ausgabe Dezember 2023, Text Michael Knaus, Foto AdobeStock