Steine, grosse, kleine, runde, spitze... von klein an sind uns diese so vertraut, dass wir ihnen kaum Beachtung schenken, es sei denn, sie wären Edelsteine. Dennoch steckt auch im scheinbar gewöhnlichsten Stein weit mehr, als wir uns erträumen lassen.
Über die ganze Welt verteilt finden wir Zeugnisse prähistorischer Steinaufstellungen, von denen wir heute lediglich vermuten können, wozu diese dienten. Noch Jahrtausende nach ihrem Bau beeindrucken uns diese und ziehen uns in ihren Bann. Inzwischen ist auch vieles zu geordnet stehenden Steinen gesagt worden: Himmelsobservatorien, Tempelplätze, Grabmäler, Heil, Kult- und Opferplätze und mehr. Aber stimmt das auch? Muss, was auf den ersten Blick gleich ausschaut, gleich dasselbe sein? Machen wir uns also auf den Weg, das Wesen der Steine zu erspüren.
Der Handschmeichler
Einzelne, im Bach schön geformte Steine sind an sich schon eine Betrachtung wert, sei es deren Form, Maserung, Farbe oder Struktur. Finden Sie einen ausdrucksstarken knapp handtellergrossen Stein und halten Sie diesen zwischen Ihren Händen. Lassen Sie Ihren Gedanken und Gefühlen freien Lauf, beobachten Sie, was passiert. Kann es sein, dass ein Stein zu einem spricht, Gefühle, Bilder, Gedanken aufsteigen lässt? Es kann! Eine spannende Erfahrung kann auch sein, einen liegenden länglichen Stein zu stellen. Kaum steht dieser, werden wir ihn ganz anders wahrnehmen. Mit diesen einfachen Experimenten lässt sich nach und nach ein Gefühl für die Bedeutung prähistorisch aufgestellter Steine entwickeln.
Erratiker
Wir begegnen ihnen überall dort, wo die eiszeitlichen Gletscher diese zurückliessen, bis weit ins Schweizerische Mittelland hinaus. Die Benennung als Teufelsstein, Kindlistein oder auch Hexenstein zeigt, dass schon in alten Zeiten sich die Menschen zu diesen hingezogen fühlten, was nicht immer im Sinne der Kirche war. Dabei gibt es verschiedene bauliche Zeugen, wo solche Steine in Gotteshäuser integriert wurden. Die beeindruckendsten Exemplare allerdings finden wir im Raum der Voralpen, so auch bei Morschach. Hier sind es Granitfindlinge, die aufgrund ihrer mineralischen Zusammensetzung und Grösse hohe energetische Werte anzeigen. Bekannt ist der Druidenstein im Gelände des Golfplatzes, einem liegenden Erratiker. Weitaus beeindruckender ist allerdings der auf einer Kuppe aufrecht stehende Erratiker beim Hänibüel. Mag glauben wer will, dass dieser Stein vom Gletscher hochkant abgesetzt wurde. Hier treffen Energielinien aufeinander, die zeigen, dass der Stein auch geomantisch passend in der Landschaft steht. Inmitten einer eingezäunten Viehweide ist er nur bedingt zugänglich. Daher empfehle ich für den Besuch eine Zeit ausserhalb des Weidgangs zu wählen und sich zuvor mit dem Landwirt abzusprechen.
Wo immer in der Welt wir unterwegs sind, immer wieder werden wir faszinierenden Steinen begegnen. Einige davon möchten wir am liebsten mitnehmen, ohne einen Gedanken darüber zu verlieren, dass der Stein vielleicht genau zu diesem Ort gehört? Warum fragen wir den Stein nicht einfach, ob er denn mit uns mitkommen oder an seinem Platz bleiben möchte? Mal wird er mitkommen wollen, mal wieder nicht. Lassen Sie sich überraschen!
Anders als bei den bisher vorgestellten natürlichen Kraftplätzen wenden wir uns nun von Menschenhand erschaffenen zu.
Die Kraft der Steinrheihen
Dass eins und eins zwei ergibt, lernen wir in der Schule. Doch was passiert, wenn wir die Addition mit Steinen aufbauen? Es entsteht ein Alignement, eine Steinreihe. Stellen wir uns an das eine Ende einer Steinreihe, werden wir unschwer die durch die Wiederholung potenzierte Energie spüren können. So auch bei den nach der Juragewässerkorrektur 1878 entdeckten Menhiren (bretonisch maenhir = langer Stein) bei Yverdon. Dabei ist es nicht notwendig zu verstehen, weshalb diese Steine gesetzt wurden. Wir können deren Wirkung auch so spüren. Zwischen den Menhiren finden sich Stellen, da mag es einem fast schwindlig werden und der Körper beginnt sich wie von Geisterhand spürbar in eine andere Richtung zu drehen. In der Anlage selbst stehen die grösseren Steine teils in Gruppen beieinander. Ein lohnendes Ausflugsziel mit vielerlei Möglichkeiten, energetisch unterschiedliche Plätze wahrzunehmen.
Steinmännchen
Haben Sie sich auch schon gefragt, was Menschen bewegen mag, Steine im perfekten Gleichgewicht aufeinander zu schichten? Wer's schon mal probiert hat, wird es immer wieder tun und gar eine Leidenschaft dafür entwickeln. Die Faszination ist ungebrochen. Dieses Tun schenkt tiefe Befriedigung, wirkt meditativ und inspirierend. Und wir schaffen uns damit auch gleich einen starken Kraftplatz. Beim Halten der Hand über dem Steinmännchen, weist uns ein feines Kribbeln darauf hin, dass sich hier etwas tut. Wir können auch mehrere Steinmännchen zu einer Gruppe aufbauen und anschliessend beobachten, wie diese energetisch zu einander in Beziehung gehen; wir spüren genau, wenn wir zwischen zwei Steinmännchen stehen. Auf dem Basegglakamm im Pizolgebiet, einem alten Kult- und historisch belegten Pilgerplatz, gibt es eine Menge davon. Wer den Fünf-Seen-Weg im Pizol geht, wird den Ort nicht verpassen. Was heute meist aus Spass an der Sache gemacht wird, hat in früheren Zeiten durchaus tiefere Bedeutung gehabt: Im hohen Norden als Schutz vor Trollen, in Bergregionen als Wegmarkierungen, an Flüssen und Seen als Hinweis auf Untiefen usw.
Steinkreise
Wo immer Steine in einer Ordnung aufgebaut werden, da passiert energetisch etwas. So auch beim Cromlech, der kreisförmigen Steinsetzung. Bekannt sind jene auf den britischen Inseln, weniger bekannt die auf dem vorarlbergischen Bürserberg. Es gibt welche, die astronomischen Phänomenen zugeordnet werden können, bei anderen ist deren Zweck noch nicht erkannt worden. Es gibt aber auch neu erbaute Steinkreise, deren naturenergetische Eigenschaften ebenso spürbar sind, so in der Region Sattel-Hochstuckli auf dem Naturenergie-Rund weg «der pfad». Natürlich lässt sich auch zu Hause im Garten ein kleiner und dennoch wirkungsvoller Steinkreis bauen. Damit ein Kreis erkennbar wird, sollten es mindestens fünf Steine sein. Mit einer ungeraden Anzahl Steinen wird dieser anders wirken als einer mit einer geraden. Stehen acht Steine im Kreis und werden diese nach den Himmelsrichtungen ausgelegt, ergibt sich die Konfiguration des indianischen Medizinrads. Jede Richtung im Medizinrad steht für ein spezifisches Lebensthema.
Natürlich lässt sich auch mit Miniatursteinkreisen experimentieren, die lediglich aus 5–8 cm grossen Steinen bestehen. Werden Pendel oder Rute hinzugenommen, zeigen sich weitere energetische Phänomene, wie die wechselnde Polarität von einem Stein zum andern.
Das nächste Mal gibt es Ausflugstipps zu ganz speziellen Orten der Kraft .
Herzlich,
Philippe Elsener, Naturenergetiker
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NATURZYT Ausgabe Juni 2015, Text/Fotos Philippe Elsener