Hoch und Tiefs – ob im Wettergeschehen oder in unserem Lebenslauf –, sie alle lassen sich auch als Wirbelsysteme beschreiben. Begleiten Sie mich heute in die jugendlich frische Frühlingslandschaft.
Im Hintergrund leise Walzermusik, draussen unterhalb des Hauses das Rauschen des Baches, am Himmel die Wolken der vorbeiziehenden segensreichen Wetterfront. Die sich ins Appenzellerland aufschwingende saftig grüne Hügellandschaft ist voller blühender Apfel- und Birnbäume. Die aufbrechenden Knospen hüllen die Baumgerüste mit zartem Grün ein. Es ist Frühling, und die Kraft der Natur zeigt sich in ihrer ganzen Vielfalt. Da blüht auch die Seele auf. Die ganze Landschaft , ja das ganze Geschehen zeigt sich als ein einziger grosser Ort aufstrebender Kräfte. Jahr für Jahr ein immer wieder beeindruckendes wundersames Geschehen.
Mit offenen Augen durch die Natur
Gehen wir mit offenen Augen durch die Natur, ist es offensichtlich. Da ein sich ausrollendes junges Farn, dort eine schön eingerollte Schnecke. Mit zunehmender Sonneneinstrahlung nimmt auch die Thermik zu, und am Himmel zeigen uns die an Blumenkohl erinnernden weissen Quellwolken durch ihre Form an, dass auch hier Wirbel gestalterisch am Werk sind. Wohin wir blicken, wir sind umgeben vom Wirbelgeschehen.
Dabei ist uns kaum bewusst, dass auch wir in unserer menschlichen Gestalt die Folge von Verwirbelungsprozessen sind. Jedes Objekt besitzt zwei Pole, plus und minus, männlich und weiblich.
Vielleicht erinnern Sie sich aus der Schulzeit, wie das Feld eines Stabmagneten ausschaut. Erinnert nicht auch die Form des Apfels an dieses? Bei genauerem Betrachten ist unschwer zu erkennen, dass oben beim Stil ein Trichter ist, ähnlich dem, den wir beim Wasserwirbel beobachten können. Drehen Sie den Apfel um, wird bei der Fliege das Pendant, der Gegenwirbel sichtbar. Ein aufsteigender und ein absteigender Wirbel bilden die Form des Apfels aus, einen Torus. Genauso schaut unser eigenes Energiefeld aus. Und nicht dieses alleine, ebenso jenes der Bäume, der Berge. Selbst das Magnetfeld unseres Planeten schaut so aus. Daran erkennen wir, dass es sich um ein universelles Gestaltungsprinzip handelt, ja handeln muss.
Die Kräfte der Natur
Diesem energetischen Phänomen begegnen wir auch an Kraftplätzen. Per Definition heben sich diese spürbar, mitunter sogar sichtbar, von ihrer Umgebung ab. Wir nennen es Reizzone, einen Ort, der Reize auslösen kann. Doch was erzeugt eine Reizzone? Eine Möglichkeit unter anderen sind Wirbel. Sehr schön lassen sich diese am Bach beobachten, wenn ein Steinndas Fliessen abbremst oder beschleunigt und es innerhalb des Wassers zubunterschiedlichen Geschwindigkeiten kommt.
Warum sind Berge keine Sandhaufen, sondern harter Stein? Welche Kräfte sind hier am Werk? Wer kennt die Antwort? Das Phänomen kann jeder auch selber bei sich zu Hause beobachten. Dazu reicht ein rundes Gefäss mit flachem Boden. Darin wird Wasser und etwas gewaschener Sand hineingegeben. Nun wird das Wasser kräftig gerührt, so dass ein Wirbel entsteht. Beobachten Sie nun, was mit dem Sand passiert. Es wird sich ein Kegel bilden. Wer dieses Geschehen versteht, wird mühelos eine ganze Menge Kraftplätze in der Weite der Landschaft erkennen können. Eine einfache, faszinierende und spielerische Annäherung an das Geschehen in der freien Natur. Nun ist diese selbstverständlich weitaus komplizierter als im Gefäss. Dementsprechend sind die Berge in ihrer Erscheinung auch weitaus vielfältiger.
Die Kraft der Berge
Kein Wunder also, dass auf den Bergen bei der energetischen Testung starke Kräfte angezeigt werden. Mit etwas Vorstellungskraft ist es schon fast offensichtlich, wie die Kräfte der Erde und des Kosmos sich hier begegnen und durcheinander wirbeln. Berggipfel strahlen diese Kraft auch ab, so dass wir uns selbst auf Distanz mit diesen verbinden können. Dabei ist es nicht notwendig, diese zu besteigen. Ist das der Grund, dass die Alten ihnen mit Respekt, ja gar Ehrfurcht begegneten? Selbst wir werden den einen oder anderen Alpengipfel als starkes Wesen wahr nehmen. Das Wissen darum war in alten Zeiten bekannt, wovon Menhire und mitunter auch alte Kirchtürme zeugen. Mehr und mehr zeigt sich, dass diese gezielt eingesetzt wurden, um die Umgebung, die Landschaft energetisch zu beeinflussen.
Kraftplätze finden wir nicht nur auf Anhöhen, sondern auch in Tälern. Ein schönes Beispiel dafür ist die Einsiedelei des Heiligen Bruder Klaus in Flüeli-Ranft , genauer die an der Melchaa gelegene Kapelle. Beim barocken Altar stehend kann sich durchaus ein Gefühl von «mit Himmel und Erde verbunden sein» einstellen. Diese Plätze könnten auch als Erd-Chakren verstanden werden. Den östlichen Kulturen sind diese Wirbelsysteme durchaus vertraut. Doch auch im Okzident werden diese zunehmend bekannter, hauptsächlich in der alternativen Heilkunde. Dass jeder Organismus über sein eigenes Chakrensystem verfügt, ist hingegen weit weniger geläufi g. So beschreibt Guntram Stoehr in seinem Buch «Vom Wesen der Bäume», dass auch Bäume Chakren ausbilden. Oft mals als «Baumkrebs» bezeichnet, bilden sie beulenförmige Auswüchse am Baumstamm. Wie er schreibt, stehen diese in Bezug zu Reizzonen in ihrer Umgebung. Schön ausgeformte halbkugelförmige «Baumchakren» weisen in Richtung von aufbauenden Kraft punkten hin, offene und geplatzte Beulen hingegen auf abbauende Reizzonen. Mögliche Ursachen dafür sind: geomantische Phänomene wie Leylines und andere energetische Ursachen, auch technische menschengemachte.
Wie lassen sich energetische Wirbelphänomene auf Kraft plätzen überhaupt wahrnehmen? Dies hängt sowohl vom Platz als auch vom Menschen ab. Auf einem Stein oder erhöhter Lage als ein Gefühl von Erhabenheit. Im Zentrum eines Wirbelsystems, z. B. eines Steinkreises, als Leichtigkeit, Frische, Stille. Angelehnt an einen starken Baum als Wohlbefinden. Und vielleicht wird man auch das Gefühl verspüren, dass da noch mehr ist ..
Aus der Naturkommunikation ist bekannt, dass je nach Gabe Menschen ganz Unterschiedliches wahrzunehmen im Stande sind. Gerade bei kontemplativem Innesein kann es zu wunderschönen Begegnungen mit dem für die Augen Verborgenen kommen. Und wer weiss, vielleicht ertönt irgendwoher leise Walzermusik, und im beschwingten Dreivierteltakt zieht es Sie langsam und stetig in den Wirbel, in seine Mitte, in Ihre eigene Mitte.
Herzlich,
Philippe Elsener, Naturenergetiker
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NATURZYT Ausgabe Juni 2016, Text / Foto Philippe Elsener