Braune Fledermaus auf einem Tisch
Das Kleine Mausohr (Myotis blythii)

Neben dem Grossen Mausohr (Myotis myotis) gibt es in der Schweiz eine zweite Mausohrart, die dem Grossen Mausohr zum Verwechseln ähnlich sieht. Es handelt sich um das Kleine Mausohr (Myotis blythii). Die Art ist jedoch kaum kleiner als das Grosse Mausohr. Aufgrund äusserer Merkmale können die beiden Arten nämlich nur Expertinnen und Experten unterscheiden. Infolge einer historischen Artvermischung bietet auch die klassische Analyse mitochondrialer DNA keinen zuverlässigen Aufschluss über die Artzugehörigkeit. In der Schweiz sind nur zehn Wochenstuben des Kleinen Mausohrs aus den warmen Föhntälern und dem Tessin bekannt. In allen Fällen leben im selben Dachstock auch Grosse Mausohren und diese hängen auch in derselben Gruppe. Die beiden Arten haben also sehr ähnliche Quartieransprüche. Die Jagdstrategien hingegen unterscheiden sich: Kleine Mausohren jagen oft über extensiven Wiesen nach Laubheuschrecken, während Grosse Mausohren in Hallenwäldern mit wenig Unterwuchs oder über Wiesen nach Laufkäfern und Schnaken suchen. Zur Gewinnung von Zähldaten kann nicht zwischen Grossem und Kleinem Mausohr unterschieden werden. Der Gesamtbestand der Kleinen Mausohren (adulte Tiere) in der Schweiz beträgt noch rund 350 Tiere. 

Steckbrief

Name: Kleines Mausohr (Myotis blythii)

Bestand Schweiz: rund 350 Tiere Gefährdung Schweiz: vom Aussterben bedroht

Schutzstatus: geschützt nach Naturund Heimatschutzgesetz

Tagesschlafverstecke: Wochenstuben in warmen Dachstöcken, Männchen auch in Fassadenspalten

Jagdlebensraum: Trockenwiesen, Feuchtwiesen

Zugverhalten: wenig bekannt, eventuell über kurze Distanzen Spannweite: 350–400 mm Gewicht: 21–27 g

Verbreitung: Alpensüdseite, Föhntäler der Alpennordseite

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NATURZYT Ausgabe Dezember 2023, Text Hubert Krättli, Foto Stiftung Fledermausschutz

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