Ein weisser Schmetterling am Nektar trinken von einer violetten Blüte

Jeder kennt die schönen Tagfalter, die wir gerne Schmetterlinge nennen und die eher düsteren Nachtfalter. Es sind aber beides Schmetterlinge, denn der Schmetterling ist der Überbegriff dieser Insektenart, deren Mitglieder übrigens ebenso wichtige Bestäuber wie unsere Bienen sind.

Ja, es gibt Blüten, die einen so tiefen Kelch haben, dass nur der Schmetterling mit seinem langen Rüssel hinein kommt. Der Schmetterling isst vor allem Nektar der verschiedenen Pflanzen und transportiert dabei eher unbewusst die Pollen von einer Blüte zur anderen.

Es gibt typische Schmetterlingsblumen, beispielsweise Nelken und Sommerflieder für die Tagfalter. Die Natur hat auch die passenden Blüten wie die blühende Nachtkerze oder Wunderblume abends für die Nachtfalter bereit. Britische Forscher haben das nächtliche Werk der unscheinbaren Schmetterlinge untersucht und dabei herausgefunden, dass Nachtfalter auch eine sehr wichtige Rolle als Bestäuber spielen und ebenso gefährdet wie Bienen und Tagfalter sind. Sie besuchen vor allem auch zusätzliche, bei den Bienen und Tagfaltern weniger beliebte Blütenpflanzen.

Eine rosa-beiger Nachtfalter der Gattung mittlerer Weinschwarmer
Der Mittlere Weinschwärmer, einer unserer schönsten Nachtfalter. Nachtfalter haben in der Ruheposition ihre Flügel offen …
Ein weisser Tagfalter an einer Blüte
… im Gegensatz zu den Tagfaltern, welche ihre Flügel nach oben klappen. Hier ein Kohlweissling.

Aber zurück zum Thema. Der Schmetterling wird in zwei Gruppen eingeteilt: in Tagfalter und Nachtfalter. Nur knapp 18 000 der rund 170 000 bekannten Arten der Erde gehören zu den Tagfaltern, viel grösser ist die Gruppe der Nachtfalter. Auch wenn viele Tagfalter am Tage aktiv sind und die Nachtfalter nachts, gibt es auch tagaktive Nachtfalter, zum Beispiel das Taubenschwänzchen. Es ist auch nicht so, dass alle bunten Schmetterlinge automatisch zu den Tagfaltern gehören und die farblosen Nachtfalter sind. Der bunte Nachtfalter Mittlerer Weinschwärmer ist ein Beispiel dafür.

Wie erkennt man einen Tagfalter bzw. Nachfalter?

Es gibt viele Merkmale, die sie unterscheiden. So haben Tagfalter schlanke und glatte Körper, die meisten Nachtfalter grosse und flaumige. Wenn sich ein Tagfalter ausruht, also nicht gerade fliegt, klappt er seine Flügel hoch, ganz im Gegensatz zum Nachtfalter, welcher sie ganz geöffnet hat. Natürlich hat die Mehrheit der Tagfalter farbige und helle Flügel und die Nachtfalter sind eher dunkelfarbig, braun, weiss oder schwarz, damit sie tagsüber eine gute Tarnung haben. Aber wie bereits erwähnt, es gibt Ausnahmen, da ist es gerade umgekehrt.

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NATURZYT Ausgabe September 2020, Text Michael Knaus, Fotos AdobeStock

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