Im Sommer wandern wir gern am kühlen Nass von Bächen und Flüssen entlang. Mit oder gegen den Strom fasziniert uns das Wasser.
Egal, ob wild, rauschend und ungebändigt oder sanft, ruhig und lauschig, die Kraft des Wassers ist energiegeladen – das spürt man gerade beim Bergwärts wandern. Direkt neben dem Gewässer fällt das einfacher als weit davon entfernt. Achten Sie darauf, wenn Sie nächstes Mal unterwegs sind.

Vielleicht liegt es daran, dass Wasser die Grundlage allen Lebens ist. Bäche, Flüsse, Seen und Feuchtgebiete sind der Lebensraum einer Vielzahl von Pflanzen und Tieren und damit der wichtigste Bestandteil des Naturhaushaltes. Selbst der Mensch besteht durchschnittlich aus 60–80 Prozent Wasser. Das ist sicher auch der Grund, dass uns fliessendes Gewässer und stille Seen so faszinieren und wir uns darin auch wohlfühlen.

Wie entsteht der magische Fluss?
Damit ein Bach oder Fluss entsteht, braucht es Wasser. Zum Beispiel Regenwasser, dass in den Boden versickert und so Ritzen und Hohlräume füllt. Der Grundwasserspiegel steigt, und das Wasser findet an passenden Stellen einen Ausgang und tritt als Quellwasser hervor. Im Winter kommt der Regen in den Bergen als Schnee, welcher im Frühling mit der Schneeschmelze in grossen Mengen abfliesst. So entspringt auch der Rhein aus dem Tomasee in Graubünden oder die Rhone mit Ursprung des Rhone- Gletschers.

Das Wasser sucht sich den Weg in den Bergen talwärts, und so entstehen Wasserfälle, die über ein Gefälle von mindestens 45 Grad einen Höhenunterschied überwinden. Alles unter 45 Grad sind eher Stromschnellen als ein Wasserfall.
Wenn Regenfälle ausbleiben oder das Schmelzwasser versiegt, trocknen die Quellen und Seen aus. So wie beispielsweise die drei tiefblauen Arvenseeli in Kandersteg ab August nach der Schneeschmelze austrocknen können.

Vom ruhigen Quellbach zum tosenden Fluss
Die Bäche und Flüsse werden hauptsächlich durch Regen und Schmelzwasser gespeist, so werden im Frühling bei der Schneeschmelze oder bei Starkregen im Sommer friedliche Bächlein zu reissenden Strömen. Dabei wird das Flussbett kräftig umgewälzt und auch viel Material wegbewegt. Deshalb gilt, beim Wandern und Spazieren, bei kurzfristig auftretenden Gewittern achtsam und vorsichtig in der Nähe von Bergbächen zu sein.



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NATURZYT Ausgabe Juni 2023, Text Michael Knaus