Charakteristisch für Störche ist das Klappern, das bedeutet aber nicht, dass Störche klappern, weil sie kalt haben. Mit dem Klappern begrüssen sich die Störche gegenseitig und halten Feinde von ihrem Nest fern. Häufig wird das Klappern dann von einer Art Fauchen begleitet.
Das Nest eines Storches nennt man Horst, welcher immer auf dem höchsten Punkt von Gebäuden, Masten, Bäumen errichtet wird. Spannend ist, dass die Männchen und Weibchen im Winter getrennt nach Afrika ziehen, aber jedes Frühjahr kommen sie zum gleichen Horst zurück. Wer jetzt denkt, dass Störche damit partnertreu sind, liegt falsch. Denn Störche sind meist nur nesttreu, und es kommt häufig zu Kämpfen, falls ein Nest von einem Konkurrenten besetzt ist. Wenn man Störche im Frühling genau beobachtet, erkennt man vielleicht, wie sie in der Luft miteinander kämpfen. Wird also ein Nest nach der Rückkehr im Frühling von einem anderen Storch besetzt als dem, welcher im Vorjahr darin gelebt hat, kann dieser auch sein Weibchen verlieren – und nicht nur das Nest. Aber meistens wird ein Horst über viele Jahre vom gleichen Paar bewohnt.
Übrigens: Ein Horst wird immer wieder ausgebaut. Er kann über 2 Meter hoch und bis 2,2 Meter breit werden – und bis zu 1 Tonne wiegen.
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NATURZYT Ausgabe März 2016, Text Michael Knaus, Foto AdobeStock