Den klangvollen Gesang der Nachtigall hört man vor allem im Frühling, wenn die Männchen in der nächtlichen Stille um die Wette singen. Der Name bedeutet «Nachtsängerin» und geht wahrscheinlich auf ein westgermanisches Wort «Natagalön» zurück.
Es singen nur die Männchen und auch nur die unverpaarten Nachtigallmännchen ab etwa11 Uhr nachts bis in den Morgen und verfolgen damit ein Ziel. Sie locken damit die Weibchen an, die erst einige Tage nach ihnen aus den afrikanischen Winterquartieren zurückkehren. Sobald sie dieses Ziel erreicht haben, singen sie nur noch tagsüber, um das Revier abzugrenzen.
Die Brutzeit ist zwischen Mitte April bis Mitte Juni und in der Regel gibt es nur eine Brut pro Jahr. Die Nester werden oft am Buschrand oder an Wegrändern im Krautsaum dicht über dem Boden von den Weibchen gebaut. Sie leben ziemlich heimlich und sind nicht einfach zu entdecken.Hier hilft ihnen auch ihr bescheidenes braunes Gefieder mit rotbraunem Schwanz, sich gut zu tarnen.
Weitere Wildtier-Themen die spannend sind:
Weshalb schlafen Feldermäuse kopfüber
Ist der Maulwurf blind oder sieht er nur schlecht?
NATURZYT Ausgabe Juni 2022, Text Michael Knaus, Foto AdobeStock