Das Eichhörnchen ist ein Einzelgänger und lebt mehrheitlich auf Bäumen, sucht teilweise aber auch am Boden nach Nahrung. Es klettert und springt sehr geschickt und kann Bäume kopfvoran hinunterklettern. Eichhörnchen sind vor allem morgens aktiv, im Sommer nach einer Ruhephase auch am Nachmittag. Sie fressen Baumsamen, Bucheckern, Eicheln, Haselnüsse, Knospen, Pilze, Insekten, Schnecken und Jungvögel. Wenn viel Nahrung vorhanden ist, v.a. im Herbst, legt das Eichhörnchen Vorräte an. Dabei vergräbt es Nüsse und Samen einzeln oder versteckt diese in Baumhöhlen.

Eichhörnchen bauen im oberen Kronenbereich von Bäumen, dicht beim Stamm, ein kugelförmiges Nest aus verflochtenen Ästen, welches mit Moos und Gras ausgepolstert wird. In diesem so genannten «Kobel» ziehen sie auch ihre Jungtiere auf, welche als Nesthocker nackt, blind und taub zur Welt kommen. Die Fortpflanzungszeit beginnt im Januar/ Februar, so dass es meist für zwei Würfe pro Jahr reicht. Pro Wurf werden zwei bis fünf Jungtiere geboren. Die Fellfarbe der Eichhörnchen variiert von hellrot bis fast schwarz mit allen Übergängen. Die Unterseite ist jedoch immer rein weiss, und im Winterpelz tragen sie Ohrbüschel.
Die natürlichen Feinde des Eichhörnchens sind Greifvögel wie der Waldkauz, der Mäusebussard und der Habicht sowie Baumund Steinmarder. Junge, unerfahrene Eichhörnchen können auch mal von einem Fuchs oder einer Katze erbeutet werden. Eichhörnchen, welche gefüttert werden, leiden oft an Verfettung, da ihnen bereits geschälte Nüsse oder sogar Süssigkeiten angeboten werden.
Art: Eichhörnchen (Sciurus vulgaris)
Gefährdung Schweiz: nicht gefährdet
Lebensraum: Alte Waldbestände mit geschlossenen Baumkronen, Eichen-, Hagenbuchenwälder. Parks, Friedhöfe und Gärten mit grossem, verbundenem Baumbestand.
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